Seit Urzeiten hat der Mensch das Bedürfnis, das durch ihn genutzte Land abzugrenzen, einzufrieden und vor Eindringlingen zu schützen. Die Errichtung von Zäunen war immer schon Voraussetzung für eine geordnete Land- und Viehwirtschaft. Schon sehr früh wurden die Bauern im Land Salzburg verpflichtet, neben ihren Gütern auch ihre Weiden gegen angrenzende fürstliche Wälder abzuzäunen.
Über die Jahrhunderte entwickelten sich im Pinzgau und dem angrenzenden Tiroler Raum typische Zaunformen. Neben den regionstypischen Gebäuden, wie dem Einhof, dem Paarhof und den Heustadeln, sind die Zäune die weithin sichtbaren und prägenden Landschaftselemente.
Gemeinsam ist unseren historischen Zäunen, dass sie fast nur aus Holz errichtet wurden. Nägel und Drähte waren früher am Bauernhof eher rar, Holz dagegen war ausreichend vorhanden.
Leider verschwinden diese schönen, in die Landschaft passenden Zäune immer mehr. Für die Errichtung ist ein hoher Aufwand an Holz und Zeit nötig. Oft werden sie durch nicht so schöne, aber zweckmäßige Stacheldraht- und Elektrozäune ersetzt.
Mit der Neuerrichtung historischer Zäune in Leogang kehrt wertvolles Kulturgut zurück ins Ortsbild und damit ins Gedächtnis der Menschen.
Das Errichten traditioneller Zäune ist älteste bäuerliche Handwerkskunst. Sie erfordert große Geschicklichkeit, gutes Augenmaß und Sinn für Harmonie. Leider beherrschen heute nur mehr wenige der jüngeren Bauern das Zäunen nach alter Art.
Die historischen Zäune im Ortszentrum von Leogang und entlang der wichtigsten Straßen werden von routinierten Handwerkern errichtet. Der ein oder andere Helfer wird bei dieser Gelegenheit das Zäunen wieder erlernen.